28. März 2023
Eine neue Studie der UC Berkeley belegt die positive Wirkung von Inspiration. Die tägliche Interaktion mit inspirierenden Inhalten auf Pinterest half Studierenden aus der Gen Z, negative Situationen wie Stress und Burnout zu bewältigen – selbst dann, wenn sie für anspruchsvolle Klausuren lernten.
Forscherinnen und Forscher der UC Berkeley führten eine „Interventionsstudie“ durch, bei der die Auswirkungen bestimmter Gewohnheiten auf das Wohlbefinden gemessen wurden. Die wissenschaftliche, empirische Studie belegt, dass die intervenierende Beschäftigung mit inspirierenden Inhalten Menschen dabei unterstützen kann, ihre Empfindungsfähigkeit für positive Emotionen zu bewahren. In Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam UC Berkeley veröffentlichen wir hier die vollständigen Ergebnisse der Studie.
Gemeinsam mit dem Greater Good Science Center der UC Berkeley untersuchte Pinterest die Zusammenhänge zwischen Inspiration und Wohlbefinden. Durch eine Interventionsstudie zum Thema Inspiration fanden wir heraus, dass die aktive Interaktion mit Inhalten auf Pinterest Studierenden der Gen Z in den USA bei negativen Situationen wie Stress, Burnout und sozialer Abgeschiedenheit helfen konnte. Ähnliche Ergebnisse wurden in sieben weiteren Ländern festgestellt (n gesamt = 418). Mit anderen Worten: In schwierigen Zeiten kann die Suche nach inspirierenden Inhalten die Empfindungsfähigkeit für positive Emotionen bewahren, das Gefühl sozialer Verbundenheit stärken und sogar die Schlafdauer verlängern.
Gemeinsam mit dem Berkeley-Team stellten wir stringente experimentelle Studienbedingungen auf, um die kausalen Zusammenhänge zwischen Inspiration und Wohlbefinden zu untersuchen. Das Team bestand aus einer wissenschaftlichen Pinterest-Mitarbeiterin (Daron Sharps, PhD-Absolventin) und zwei Doktoranden der UC Berkeley, unter der Leitung von Principal Investigator Dacher Keltner. Alle Verfahren wurden vom Committee for the Protection of Human Subjects der UC Berkeley beaufsichtigt. Darüber hinaus sind alle Erhebungen in der akademischen Literatur etabliert und werden in Hunderten von peer-reviewed Fachartikeln angewendet (z. B. bezieht sich „Burnout“ auf das Maslach Burnout Inventory mit mehr als 20.000 Zitierungen).1
Die Teilnehmenden kamen in das sozialwissenschaftliche Labor im Gebäude am Berkeley Way West, wo sie zu Beginn (Tag 1) und am Ende der Studie (Tag 14) an Umfragen teilnahmen. Die Teilnehmenden wurden nach dem Zufallsprinzip für die zwei Wochen zwischen den Umfragen in eine der beiden Gruppen eingeteilt2 und nutzen entweder Pinterest für 10 Minuten am Tag („Pinterest-Gruppe“) oder lösten täglich für 10 Minuten Online-Puzzles („Kontrollgruppe“). Der Auftrag an die Pinterest-Gruppe bestand darin, einfach auf Pinterest nach Themen zu suchen, die sie inspirieren. Die Aufgabe war selbstbestimmt, ohne Einschränkungen hinsichtlich Produkt oder Content. Die Daten der Kontrollgruppe wurden als neutrale Basiswerte (d. h. online, visuell, interaktiv) definiert, um deutlich herauszuarbeiten, warum Pinterest anders ist.
Wichtig ist hierbei, dass wir die Wirksamkeit von Inspiration unter Studierenden testeten, die sich gerade auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiteten. Nicht gerade eine entspannte Zeit!
Die Teilnehmenden gehörten hauptsächlich der Gen Z an; das Durchschnittsalter lag bei 21 Jahren. Ähnliche Studien führten wir auch in anderen Ländern durch (Australien, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Japan und im Vereinigten Königreich).3
Zunächst fanden wir heraus, dass die teilnehmenden Studierenden im Verlauf der Studie und mit näher rückenden Abschlussklausuren immer häufiger von Erschöpfung und Unruhe berichteten. Dies konnten wir auch in physiologischen Indikatoren für Stress, wie dem Vagustonus, beobachten. Dabei wird die Aktivität des Vagusnervs gemessen, was Rückschlüsse auf das Stresslevel eines Menschen zulässt. Ein niedriger Vagustonus ist ein Hinweis auf eine verminderte Regulierung von Emotionen und Aufmerksamkeit. Als sich die Studierenden der Klausurphase näherten, sank ihr Vagustonus.4
Bei Studierenden der Pinterest-Gruppe stellten wir jedoch fest, dass nur zehn Minuten Inspiration am Tag ausreichten, um Erschöpfungssymptomen, Burnout, Stress und sozialem Rückzug entgegenzuwirken, was sich in der Messung des Vagustonus widerspiegelte. Dies wirkte sich auf das emotionale Wohlbefinden, die körperliche Gesundheit und die soziale Verbundenheit aus.
Die aktive Beschäftigung mit inspirierenden Inhalten auf Pinterest milderte die Auswirkungen von Stress auf die emotionale Grundstimmung der Teilnehmenden – sie bewahrten sich ihre Empfindungsfähigkeit für positive Gefühle. Mit anderen Worten: Obwohl sich die Teilnehmer*innen in der Pinterest-Gruppe (rote Linie im Diagramm unten) erschöpft fühlten, waren sie noch immer in der Lage, Zufriedenheit, Dankbarkeit und Empathie zu empfinden. In der Kontrollgruppe (blaue Linie im Diagramm unten) wurden diese Emotionen vom Burnout überlagert.5
Aktive Interaktion mit inspirierendem Content auf Pinterest reduzierte die Auswirkungen von körperlichem Stress auf die Alltagsemotionen der Teilnehmenden. Sie schafften es, sich trotz körperlicher Stressfaktoren (wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen) gut zu fühlen. Mit anderen Worten: Trotz bestehender körperlicher Belastungen, wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen, waren die Teilnehmer*innen der Pinterest-Gruppe (rote Linie im Diagramm) noch immer in der Lage, Zufriedenheit, Dankbarkeit und Mitgefühl zu empfinden. In der Kontrollgruppe (blauer Graph im untenstehenden Diagramm) sorgte der physische Stress dafür, dass die positiven Emotionen überlagert wurden.6 Diejenigen, die sich aktiv mit inspirierenden Inhalten auf Pinterest auseinandersetzen, gaben außerdem an, 7 % länger zu schlafen.
Nach zwei Wochen täglicher Inspiration verbesserte sich das soziale Wohlbefinden der Teilnehmenden in der Pinterest-Gruppe, während es in der Kontrollgruppe sank. Diejenigen, die auf Pinterest mit einer täglichen Dosis Inspiration versorgt waren (rote Linie im untenstehenden Diagramm), hatten stärker das Gefühl, andere Menschen um Rat fragen zu können. Sie zogen sich außerdem weniger aus ihrem Umfeld zurück und fühlten sich auch weniger isoliert im Vergleich zur Kontrollgruppe (blaue Linie im untenstehenden Diagramm).7 Die Schlussfolgerung aus dieser Studie: Der Prüfungsstress verstärkte das Gefühl sozialer Isolation, wenn er nicht durch tägliche Inspiration kompensiert werden konnte.
Im Rahmen des gleichen Studienaufbaus innerhalb der gleichen demografischen Gruppe (Gen Z) konnten wir ähnliche Ergebnisse in Deutschland. Wir fanden heraus, dass eine tägliche Dosis Inspiration die Empfindungsfähigkeit für positive Emotionen bewahren kann. Sie schützt außerdem vor sozialer Isolation und trägt dazu bei, motiviert und produktiv zu sein. Außerdem konnten wir belegen, dass ein höheres Maß an Inspiration es leichter macht, sich zu entspannen. Diese Qualität der Entspannung speiste sich ausschließlich aus der Suche nach Inspiration auf Pinterest – und war in der Kontrollgruppe nicht feststellbar. Bei den Teilnehmenden, die Online-Puzzles lösten, konnte dieser Zusammenhang von Inspiration und Entspannung nicht diagnostiziert werden. Wir haben festgestellt, dass schon eine kleines bisschen Inspiration am Tag Ängste reduziert und zu einer höheren Zufriedenheit mit dem eigenen Leben führt. Die Untersuchungsergebnisse anderer Länder sind auf Anfrage erhältlich.
Die Studienergebnisse und ihr Potenzial, das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern, machen uns Mut. Wir setzen ein Drittel unserer gemeinnützigen Spendenmittel für die Verbesserung des psychischen Wohlbefindens junger Menschen ein. Außerdem sind wir stolz auf unsere Zusammenarbeit mit der American Academy of Pediatrics, dem Department of Health and Human Services und dem Center of Excellence on Social Media and Mental Wellness.
Wir lernen von unseren Partnern und sind dankbar für alle Impulse, die zur Verbesserung von Pinterest beigetragen haben. Deshalb begrüßt Pinterest die Initiative des Surgeons General der USA zum psychischen Wohlbefinden von Jugendlichen. Nicht zuletzt danken wir dem US-Präsidenten dafür, dieses Thema, das uns alle betrifft, so zielstrebig weiter zu verfolgen.
Folgende Fragen wurden den Teilnehmenden gestellt, um ihre Gefühlslage innerhalb des Studienzeitraums zu ermitteln.
Denke an deine heutigen Erlebnisse zurück und an die Gefühle und Emotionen, die du dabei gespürt hast. Ordne jedem Begriff bitte einen Zahlenwert auf der Skala zu, der angibt, wie intensiv die Gefühle und Emotionen waren, die du heute gespürt hast. (1 = gar nicht, 2 = ein wenig, 3 = mäßig, 4 = sehr, 5 = extrem)
• Dankbar
• Zufrieden
• Stolz
• Liebe
• Begeistert
• Interessiert
• Beeindruckt
• Amüsiert
• Sexuelles Verlangen
• Mitfühlend
In welchem Maße stimmst du den folgenden Aussagen über deinen heutigen Tag zu bzw. nicht zu? (1 = Stimme überhaupt nicht zu, 7 = Stimme voll und ganz zu)
• Ich fühle mich durch mein Studium emotional ausgelaugt.
• Ich fühle mich nach einem Tag an der Uni erschöpft.
• Ich fühle mich durch mein Studium wie ausgebrannt.
• Ich bin müde, wenn ich morgens aufstehe und mich ein weiterer Tag an der Uni erwartet.
• Lernen oder die Teilnahme an einem Seminar ist für mich wirklich eine Belastung.
• Ich interessiere mich seit meiner Immatrikulation weniger für mein Studium.
• Ich bin weniger begeistert von meinem Studium.
• Ich bin zynischer geworden, was den potenziellen Nutzen meines Studiums angeht.
• Ich zweifle am Sinn meines Studiums.
• Ich kann die Probleme, die in meinem Studium entstehen, effektiv lösen.
• Ich finde, dass ich in meinen Seminaren einen effektiven Beitrag leiste.
• Meiner Meinung nach bin ich gut im Studium.
• Ich habe im Laufe meines Studiums viele interessante Dinge gelernt.
• Ich fühle mich gut, wenn ich meine Lernziele erreiche.
• Im Seminar bin ich überzeugt, dass ich meine Aufgaben effektiv erledige.
Wie sehr haben dich heute die folgenden Symptome beeinträchtigt? (1 = gar nicht, 2 = ein wenig, 3 = mäßig, 4 = sehr, 5 = extrem)
• Magen- oder Darmprobleme
• Rückenschmerzen
• Nackenschmerzen
• Schmerzen in Armen, Beinen oder Gelenken
• Kopfschmerzen
• Schmerzen in der Brust oder Kurzatmigkeit
• Schwindel
• Müdigkeit oder wenig Energie
• Schlafprobleme
In diesem Teil geht es um Aussagen, die möglicherweise auf deine heutigen Gedanken und Gefühle zutreffen. Gib für jede Aussage bitte die Antwort an, die am besten auf deinen heutigen Tag zutrifft. (1 = trifft nicht auf mich zu, 2 = trifft etwas auf mich zu, 3 = trifft mittelmäßig auf mich zu, 4 = trifft sehr auf mich zu, 5 = trifft extrem auf mich zu)
• Ich konnte mir von jemandem Ratschläge zum Umgang mit Problemen einholen.
• Ich habe mich von den Menschen in meinem Umfeld zurückgezogen. (negative Fragestellung)
• Ich fühlte mich einer Community zugehörig (soziale Gruppe, Uni, Wohnviertel ...).