28. März 2023
Im Durchschnitt scrollt sich jeder von uns durch gut anderthalb Kilometer Content am Tag.1 Das liegt daran, dass Algorithmen so programmiert sind, dass wir nicht so einfach wieder aufhören wollen. Doch wir tun nichts, sondern schauen passiv zu. Allerdings sind Algorithmen eine Wahl, die wir treffen. Und die können wir ändern.
Jahrelang wurde Social Media daraufhin optimiert, wie lange sie die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen fesseln konnten. Das hat zur Entwicklung von Apps geführt, die süchtig machen können und sich negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken, besonders bei jungen Menschen. Wenn vor allem zählt, wie viele Inhalte angesehen werden, dann zielen die zuerst angezeigten Inhalte zwangsläufig darauf ab, unsere Instinkte anzusprechen – statt das Positive in uns. Du hast dir einen Verkehrsunfall gesehen? Ich kann dir gern noch mehr Autounfälle zeigen! Du hast einen Hang zu Verschwörungstheorien? Hier sind noch viel mehr! Das ist eine seltsame Logik der Unternehmen – denn unseren eigenen Kindern würden wir so etwas wohl kaum nahebringen.
Pinterest macht es anders. In den letzten zehn Jahren haben wir uns bewusst dafür entschieden, einen positiven Ort im Internet zu schaffen. So priorisiert unser Algorithmus beispielsweise eindeutige Signale von Menschen, die Pinterest aktiv nutzen und damit interagieren, sich also zum Beispiel „Ideen merken“. Ausgehend von diesen proaktiven Signalen bestimmen wir, was dir auf Pinterest zuerst angezeigt wird. Heute teilen wir mit dir, was wir in den letzten 13 Jahren gelernt haben, in der Hoffnung, dass wir die gesamte Branche verändern können. Denn wenn wir ein besseres Internet für ein besseres Leben aufbauen, kann Pinterest das nicht im Alleingang schaffen.
Der erste Schritt, um die negativen Auswirkungen von Social Media auf unser Wohlbefinden in den Griff zu bekommen, ist die Verlagerung des Branchenfokus weg von Taktik und hin zu Ergebnissen. Emotionales Wohlbefinden muss ein greif- und messbares Ergebnis sein – und der kleinste gemeinsame Nenner für die gesamte Branche. Dies sollte für uns alle das primäre Ziel sein, insbesondere, wenn ein Dienst von Teenagern genutzt wird. Künstliche Intelligenz lernt, was wir ihr beibringen. Sie wird genau die Kriterien priorisieren, die wir ihr vorgeben. Und das wichtigste Kriterium kann nur eine positive Wirkung auf das psychische Wohlbefinden sein.
Du denkst jetzt vielleicht, dass das sehr schwierig ist. Doch wir wissen, dass es geht. Pinterest führte in Zusammenarbeit mit dem Greater Good Science Center der UC Berkeley eine umfassende Studie dazu durch, wie sich 10 Minuten Pinterest am Tag auf die psychische Gesundheit der Generation Z auswirken. Die Auswertung ergab, dass die aktive Interaktion mit inspirierenden Inhalten auf Pinterest bei negativen Situationen wie Stress, Burnout und sozialer Abgeschiedenheit hilfreich sein kann. Der Studie zufolge können 10 Minuten tägliche Beschäftigung mit beliebigen inspirierenden Inhalten Stress und Negativität bei jungen Menschen reduzieren.2 Es spielt dabei keine Rolle, woher die Inhalte stammen. Wichtig ist, dass sie zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Dann profitieren wir alle davon.
Wir als Plattformen müssen Inhalte bewusster klassifizieren – und die möglichen Folgen realistischer einschätzen. Natürlich zeigen Rankingsysteme, die auf möglichst viele Aufrufe abzielen, oft großartige, unterhaltsame Inhalte an. Aber oft genug eben auch polarisierenden Content, der Nutzer*innen in ungesunder Weise in seinen Bann zieht. Die einzige Möglichkeit, um die Krise in den Griff zu bekommen, die Social Media ausgelöst hat, ist der KI zu sagen, dass sie sich anders verhalten soll.
Wir bei Pinterest stellen unsere KI beispielsweise so ein, dass sie eindeutige Signale und nicht lediglich Aufrufe priorisiert. Wir verwenden eine spezielle Art von Kennzahlen, die wir „inspirierte Aktionen” nennen. Ein gutes Beispiel dafür sind „Gemerkte Pins“. Wer auf Pinterest etwas sieht, auf das er oder sie reagieren möchte, klickt auf „Merken“. Wenn wir die gemerkten Pins entsprechend priorisieren, werden sie den Nutzer*innen auf der Plattform als erstes angezeigt. Die erfolgreichsten Bilder und Videos lenken dann nicht mehr vom eigentlichen Leben ab (so wie es schockierende Videos oder Verschwörungstheorien tun), sondern bereichern es (zum Beispiel mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Tipps zur Selbstfürsorge, inspirierenden Zitaten oder Videotutorials). Indem wir der KI vorgeben, Konstruktives zu priorisieren, können wir ein positives und inspirierendes Internet schaffen.
So werden Inhalte auf Pinterest gespeichert
Pin-Empfehlungen für eine bestimmte Pinnwand
Als Technologieunternehmen und führende Social-Media-Plattformen dürfen wir uns nicht auf unsere Produkte beschränken, sondern kontinuierlich bessere Sicherheitsrichtlinien für Inhalte entwickeln und diese auch durchsetzen. Pinterest achtet insbesondere auf die Sicherheit von Jugendlichen. Der erste Schritt besteht darin, Richtlinien für emotionales Wohlbefinden zu entwickeln und sich nicht auf das Thema Sicherheit zu beschränken. Der zweite Schritt besteht in der Durchsetzung dieser Richtlinien. Und der dritte Schritt besteht darin, zu messen, wie gut sie durchgesetzt werden.
Vor kurzem haben wir beispielsweise unsere Richtlinie zu selbstverletzendem Verhalten verschärft, sodass wir jetzt mehr Möglichkeiten haben, Inhalte zu entfernen, welche die psychische Gesundheit Jugendlicher gefährden können. Außerdem haben wir einen externen Sicherheitsdienstleister damit beauftragt, unsere Moderationsmaßnahmen unabhängig zu überprüfen. Wir handeln mit der gebotenen Dringlichkeit, die diese Krise der psychischen Gesundheit erfordert. In diesem Zusammenhang eröffnen wir Menschen in Krisensituationen Zugang zu empathischer Unterstützung und investieren in die Entwicklung neuer Technologien, die schädliche Inhalte automatisch erkennen und die entsprechenden Maßnahmen einleiten.
Es reicht nicht aus, das Negative herauszufiltern – wir wollen vor allem das Positive einbeziehen. Wir legen bewusst Wert darauf, dass auf unserer Plattform Inhalte angezeigt werden, die auf Pinterest ein Zugehörigkeitsgefühl schaffen. So haben wir beispielsweise völlig neue inklusive Funktionen wie die Haartyp-Suche und die Hautton-Auswahl entwickelt. Denn niemand sollte sich anstrengen müssen, um persönlich relevante Inhalte zu finden.
Die Hautton-Auswahl hilft Menschen, neue Ideen zu entdecken
Du kannst auch nach Haartypen suchen
Unabhängig davon, wie sehr wir uns um die Verbesserung unserer Produkte und Richtlinien bemühen: Wir als technisch führender Anbieter stehen Eltern, Jugendlichen und Familien gegenüber in der Verantwortung, auch über unsere Plattform hinaus in entsprechende Ressourcen zu investieren. Deshalb setzt Pinterest ein Drittel der gemeinnützigen Spendenmittel für die Verbesserung des psychischen Wohlbefindens von jungen Menschen ein. Weitere Partner neben #HalfTheStory sind The Steve Fund zur Entwicklung eines webbasierten Angebots für junge BIPOC-Menschen, mit dem sie kreative Ausdrucksmöglichkeiten und emotionales Wohlbefinden entdecken können, sowie Inseparable, die sich auf Lobbyarbeit für psychisches Wohlbefinden in der Politik und im digitalen Raum spezialisiert haben.
Außerdem unterstützen wir den Aufruf des US-amerikanischen Surgeon General zur psychischen Gesundheit junger Menschen. Neben anderen Gesetzesinitiativen haben wir den „Restoring Hope for Mental Health and Well-Being Act 2022“ unterstützt, der die Verbesserung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen, Müttern und Menschen in Krisen anstrebt. Wir sind außerdem stolz auf unsere Zusammenarbeit mit der American Academy of Pediatrics, dem Department of Health and Human Services und dem Center of Excellence on Social Media and Mental Wellness.
Unsere aktuelle Studie zeigt, dass positive Online-Erlebnisse über die Jahre seltener geworden sind3. Das gilt insbesondere für die Generation Z, die doppelt so häufig wie ältere Jahrgänge gewalttätige, triggernde oder schädliche Inhalte online sieht.4 Trotzdem wünschen sich die Menschen positive Erlebnisse: 7 von 10 befragten Erwachsenen waren der Ansicht, dass Websites mit positiven Inhalten gut für die Menschen sein können3, und während der COVID-19-Pandemie wurde in rekordverdächtigem Umfang nach positiven Themen gesucht.5 Die Umfrageteilnehmer gaben an, dass Pinterest dieser positive Ort für sie ist: Pinterest-Nutzer*innen fühlen sich, wenn sie Zeit auf der Plattform verbracht haben, mit höherer Wahrscheinlichkeit gut, als die Nutzer*innen anderer Plattformen.3 Dieses Gefühl basiert auf ihrer Überzeugung, dass Zeit auf Pinterest gut investiert ist und nicht vergeudet.
Pinterest ist ein positiver Ort im Internet. Das ist kein Zufall. Wir haben konsequente Entscheidungen getroffen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen, um all diejenigen zu schützen, die unsere Plattform nutzen. Außerdem überprüfen wir uns jedes Jahr selbst, um uns zu vergewissern, was wir richtig – oder falsch – machen, um auch in Zukunft dank Partnern wie Nielsen, Morning Consult, Firefish und seit kurzem auch der UC Berkeley ein Vorreiter für Positivität zu bleiben. Ein positiver Ort im Internet ist möglich.
Pinterest-CEO Bill Ready spricht über seine Einschätzung von künstlicher Intelligenz und die Änderungen, die nötig sind, um die aktuelle psychologische Epidemie in den Griff zu bekommen.
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Eine neue Studie des Greater Good Science Center der UC Berkeley zeigt, welche Wirkung 10 Minuten Pinterest am Tag auf die Generation Z haben können.
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